Es hat mich beruflich wieder einmal schnell an den Rhein verschlagen, dieses Mal in die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn mit dem noblen Bad Godesberg. Also letztlich nach dort, wo einen der Gott des Weines an jeder Ecke zu Rheinwein animieren möchte. Sein Alter und seiner Erfahrung als Koberer sieht man dem Typen an...
Sagt, was ihr wollt, schön ist es in den Weinbergen. Eine urige Natur erwartet den Betrachter. Die Trauben waren auf dem besten Weg, wie wir entdecken konnten.
Genutzt wird dort ziemlich jede Ecke, sei es für ein paar Weinstöcke, sei es für Bauten - und wenn das alles nicht passt, dann findet sich mitten im Wald auch für die kleinste Lichtung noch eine Verwendung. Etwas überraschend war diese:
Genutzt wird der Rhein bekanntlich als Wasserstraße (wobei manches Schiff den Eindruck macht gleich als U-Boot weiter zu fahren).
Der Rhein selbst ist schön. Und ständig gibt es etwas Neues zu sehen.
Damit die Touristen die Sehenswürdigkeiten nicht übersehen, werden sie mit Pfeilen markiert.
Das gilt dann auch für sonst schnell einmal übersehene Graue vor dem ähnlich gefärbten Wasser.
Angelplätze werden wohl mit roten Pfeilstangen markiert...
Angeln im Rhein: Ein schwieriges Thema. Angler sind allerorten, gerade ruhige Seitenarme locken die Freunde des Aales an. Bei den Fangerfolgen aber wird es eher trübsinnig. Da weiß man zu berichten, dass die durchschnittliche Fangdauer pro Fisch sich vervielfacht hat. Sogar von 10 und 20mal längerer Zeitdauer wurde gesprochen.
Nicht viel besser waren die Informationen der Angler an den Buhnen des Hauptstromes. Gestöhnt wird über die Vielzahl der Grundeln, die Naturköder von den Haken rupfen und die Fische satt machen, da sie leichte Räuberbeute sind.
Wir konnten gesprächsweise nette Zander auf leider schon älteren Bildern sehen und bekamen - kurz gefasst - ein ziemlich niederschmetterndes Ergebnis:
- Grundeln sind zuhauf vor Ort.
- Der Hecht nimmt allmählich wieder zu, ist aber immer noch selten.
- Barsche sind im Verhältnis zu früher rar geworden.
- Zander gibt es gelegentlich, bei gutem zeitlichen Einsatz sind so 10 Stück pro Jahr drin. Man muss schon ein paar Abende los, um einen Zander zu fangen.
- An den ziemlich überfischten Strecken nördlich Bonn ist es noch schwieriger geworden.
Wir haben im Gegenzug von unseren Lübecker Verhältnissen berichtet. Ich bin nicht sicher, ob die örtlichen Angler uns nicht für entsetzliche Aufschneider gehalten haben. Ein halbes Dutzend Zander und mehr am Abend scheint in die Köpfe der dortigen Rheinangler nicht hinein zu gehen...
Wir haben versprochen uns keinen Rheinfisch mit zu nehmen. Dafür gab es aber etwas anderes
Die kalte Jahreszeit kann kommen.
